Lebensqualität im Alter fördern
Mit zunehmendem Alter verändern sich Wahrnehmung, Mobilität und kognitive Fähigkeiten. Viele Senior:innen erleben Einschränkungen, die ihren Alltag erschweren – sei es durch Demenz, Schlaganfallfolgen oder altersbedingte sensorische Einbußen. Umso wichtiger sind Räume, die Sicherheit, Orientierung und emotionale Stabilität bieten.
Die Seniorenresidenz Alexa in Dresden ist ein Beispiel dafür, wie innovative Raumgestaltung zur Lebensqualität älterer Menschen beitragen kann. Ein zentrales Element dabei: der multisensorische Raum.
Was ist ein multisensorischer Raum?
Ein multisensorischer Raum ist ein speziell gestalteter Ort, der durch den gezielten Einsatz von Licht, Klang, Bewegung und haptischen Elementen verschiedene Sinne gleichzeitig anspricht. Solche Räume wurden ursprünglich für die Arbeit mit Menschen mit schweren Behinderungen entwickelt (Hogg et al., 2001), werden heute jedoch zunehmend auch im Bereich der Gerontologie und Dementenbetreuung eingesetzt – mit nachgewiesenen positiven Effekten auf Wohlbefinden, Verhalten und Kommunikation (Van Weert et al., 2005).
Ein Raum für Erinnerungen, Ruhe und Begegnung
Wir haben den multisensorischen Raum in der Seniorenresidenz Alexa Dresden gemeinsam mit dem Team besucht und uns vor Ort ein Bild von der Gestaltung und praktischen Nutzung gemacht. Der Raum vereint verschiedene Erlebnisbereiche:
- Lichtinstallationen schaffen stimmungsvolle Atmosphären, die beruhigen oder aktivieren können.
- Klangsysteme spielen Naturgeräusche, Musik oder biografisch relevante Melodien, die Erinnerungen wecken und emotionale Zugänge fördern.
- Vibroakustische Elemente, etwa in Form spezieller Kissen oder Liegeflächen, ermöglichen körperlich spürbare Klänge – eine Wohltat für Menschen mit Bewegungseinschränkungen.
- Interaktive Steuerungselemente wie Taster oder Tablets geben den Bewohner:innen die Möglichkeit, selbst Einfluss auf ihre Umgebung zu nehmen – und damit Selbstwirksamkeit zu erleben.
Besonders beeindruckt hat uns, wie individuell der Raum genutzt werden kann – sei es zur Entspannung, zur Aktivierung oder zur Förderung der Kommunikation.
Für wen ist der Raum gedacht?
Der multisensorische Raum steht nicht nur Bewohner:innen mit Demenz zur Verfügung, sondern allen Menschen in der Einrichtung – ob zur individuellen Entspannung, Begleitung im Alltag oder als Teil von therapeutischen Aktivitäten. Besonders für Menschen mit fortgeschrittener Demenz bietet der Raum einen Zugang jenseits von Sprache – über das Fühlen, Sehen und Hören.
Pflege- und Betreuungskräfte berichten von positiven Veränderungen im Verhalten, verbesserter Kommunikation und einem gesteigerten Wohlbefinden nach der Nutzung des Raumes. Auch Angehörige erleben den Raum oft als unterstützenden Ort für gemeinsame, ruhige Momente.
Warum solche Räume wichtig sind
Multisensorische Umgebungen können helfen, Unruhe, Angst und Reizüberflutung abzubauen, die bei kognitiven Einschränkungen häufig auftreten. Gleichzeitig fördern sie Orientierung, emotionale Stabilität und Lebensfreude – unabhängig vom kognitiven Status.
Studien belegen: Der Einsatz multisensorischer Reize kann das emotionale Erleben älterer Menschen positiv beeinflussen und herausforderndem Verhalten in der Pflege vorbeugen (Van Weert et al., 2006; Chung, 2002).
Mit dem multisensorischen Raum hat die Alexa Seniorenresidenz Dresden einen Ort geschaffen, der Teilhabe, Sinnesaktivierung und Wohlbefinden auf besondere Weise verbindet. Es ist ein Raum, der nicht fordert, sondern ermöglicht – in dem Wahrnehmung, Erinnerung und Beziehung im Mittelpunkt stehen.
Unser Besuch hat gezeigt: Hier entstehen echte Begegnungen – zwischen Mensch und Raum, zwischen Wahrnehmung und Erinnerung. Multisensorische Räume wie dieser sind ein wertvoller Beitrag zur würdevollen Begleitung im Alter.







