Sinnesgeschichte „Ein Tag am Meer“

By Ann-Marie Ebel

Zielgruppe: Erwachsene mit Demenz
Dauer: ca. 15–20 Minuten
Ziel: Förderung der Sinneswahrnehmung (Sehen, Hören, Fühlen, Riechen) sowie Entspannung und Erinnerungsaktivierung

Vorbereitung des multisensorischen Raums

  • Licht: Sanftes, warmes Licht in Blau- und Goldtönen (z. B. durch LED-Lichter oder eine Lichtprojektion mit Meereswellen).
    Optional: Eine kleine Lampe zur Simulation von Sonnenstrahlen.
  • Geräusche: Sanftes Meeresrauschen, Möwenrufe, leichte Windgeräusche (leise im Hintergrund, passend zu den Szenen).
  • Düfte: Ein leichter Duft von Meersalz, Sonnencreme oder Kokos (durch Aroma-Diffusor oder Dufttücher).
  • Haptische Reize: Schalen mit feinem Sand zum Fühlen; Glatte Steine, Muscheln oder kleine Schwämme zum Ertasten; Warme Kissen oder weiche Tücher zur Simulation der Sonnenwärme.
  • Interaktive Elemente: Weiche Fächer oder ein Ventilator für sanften Wind; Eine kleine Wasserschale für ein erfrischendes Gefühl auf den Händen.

Szene 1: Ankunft am Meer

(Die Teilnehmer:innen sitzen oder liegen bequem in einer entspannten Haltung.)

Erzähler:
„Schließe die Augen oder lass deinen Blick sanft im Raum ruhen… Stell dir vor, du stehst barfuß am Strand. Der warme Sand unter deinen Füßen fühlt sich weich an… Die Sonne strahlt sanft auf deine Haut, während eine leichte Brise dein Gesicht streift.“

(Leichte Windgeräusche starten, ggf. sanfte Luftbewegung mit einem Fächer erzeugen.)

„In der Ferne hörst du das sanfte Rauschen der Wellen. Sie kommen langsam an den Strand, berühren den Sand und ziehen sich wieder zurück… Immer wieder, in einem ruhigen, gleichmäßigen Rhythmus.“

(Meeresrauschen abspielen.)

„Atme tief ein… Du riechst das Salz in der Luft, vielleicht auch den leichten Duft von Sonnencreme oder einer frischen Brise vom offenen Meer.“

(Leichte Duftnote von Meersalz oder Kokosnuss verbreiten.)

Szene 2: Der Sand unter den Füßen

Erzähler:
„Du gehst langsam ein paar Schritte. Der Sand ist warm und feinkörnig… Er rieselt sanft durch deine Finger, wenn du ihn aufnimmst.“

(Den Teilnehmer:innen eine Schale mit feinem Sand zum Fühlen geben.)

„Vielleicht findest du eine kleine Muschel. Sie liegt in deiner Hand, glatt und kühl, ihre Oberfläche von den Wellen geformt.“

(Muscheln oder Steine zum Ertasten reichen.)

„Du lässt den Sand langsam durch deine Finger rieseln… Spürst du, wie er sich anfühlt?“

Szene 3: Die sanften Wellen

Erzähler:
„Vor dir schimmert das Meer in wunderschönen Blautönen. Die Wellen rollen ruhig an den Strand, schieben sich sanft über den Sand und ziehen sich wieder zurück.“

(Meeresrauschen sanft verstärken.)

„Du gehst ein paar Schritte näher. Das Wasser berührt deine Füße – es ist angenehm kühl und erfrischend.“

(Den Teilnehmer:innen eine kleine Schale mit kühlem Wasser reichen, damit sie die Finger eintauchen können.)

„Vielleicht erinnerst du dich daran, wie du früher mit den Füßen durch das Wasser gelaufen bist, das sanfte Plätschern um dich herum…“

Szene 4: Die warme Sonne auf der Haut

Erzähler:
„Du suchst dir einen ruhigen Platz und setzt dich hin. Die Sonne wärmt deine Haut, während du dem Rauschen des Meeres lauschst.“

(Ein warmes Kissen oder eine Wärmflasche sanft auf die Hände legen.)

„Du spürst die sanfte Wärme – angenehm, beruhigend… Ein Gefühl von Geborgenheit umgibt dich.“

(Licht langsam aufwärmen, sanfte Musik im Hintergrund einspielen.)

Szene 5: Der Blick über das weite Meer

Erzähler:
„Du schaust auf das endlose Meer hinaus. Die Wellen glitzern in der Sonne, und weit entfernt siehst du Möwen, die in den Himmel aufsteigen.“

(Möwenrufe leise abspielen.)

„Vielleicht erinnerst du dich an einen Moment am Meer… Einen Tag voller Ruhe, voller Freude… Vielleicht an eine Reise, an ein Lächeln, an das Gefühl von Freiheit.“

(Kurze Stille lassen, um Erinnerungen wirken zu lassen.)

Szene 6: Die Heimkehr

Erzähler:
„Langsam wird es Zeit, sich vom Meer zu verabschieden. Die Wellen rauschen noch einmal sanft an den Strand, die Brise streicht über deine Haut.“

(Windgeräusche sanft ausklingen lassen.)

„Atme noch einmal tief ein… Spüre die Ruhe, die Wärme, die Entspannung.“

(Geräusche langsam leiser drehen, Licht auf eine natürliche Helligkeit anpassen.)

„Dann öffnest du langsam die Augen… Du bist wieder hier, entspannt, ruhig, erfrischt.“

Abschluss & Nachbereitung

  • Den Teilnehmer:innen Zeit geben, wieder im Raum anzukommen.
  • Leise Gespräche ermöglichen: „Wie hast du dich gefühlt? Gab es Erinnerungen an frühere Erlebnisse?“
  • Sanfte Musik oder ein Tee zur Abrundung des Erlebnisses anbieten.

Diese Sinnesreise bietet Menschen mit Demenz eine wohltuende, beruhigende Erfahrung, die Erinnerungen aktivieren und ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit vermitteln kann.