Zielgruppe: Kinder (ab 4 Jahren)
Dauer: ca. 15-20 Minuten
Ziel: Förderung der Wahrnehmung aller Sinne (Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken), Entspannung und Fantasieanregung
Vorbereitung des multisensorischen Raums:
- Licht: Sanfte, warme Farben (z.B. grüne, blaue und gelbe Töne) – eventuell Farbwechsellichter für die Übergänge in verschiedene Szenen.
- Geräusche: Naturgeräusche wie Vogelgezwitscher, sanfter Wind, Wasserplätschern (leise im Hintergrund, je nach Szene angepasst).
- Düfte: Ein Hauch von frischem Gras oder Wald (ätherisches Öl oder Duftspender).
- Texturen: Weiche Decken und Kissen für das Sitzen oder Liegen auf dem Boden, weiche Stoffe oder Naturmaterialien (z.B. Moos oder Blätter) zum Fühlen.
- Objekte: Kleine Tiere oder Pflanzenteile (z.B. Plüschtiere, Moos, Kissen in Form von Blättern) zum Fühlen und Erforschen.
- Interaktive Elemente: Lichter, die durch Berührung aktiviert werden, oder ein kleiner Wasserbrunnen für ein erfrischendes Gefühl.
Szene 1: Der Eingang zum Wald
(Die Kinder sitzen oder liegen bequem in der Mitte des Raums, in einer entspannten Haltung.)
Erzähler:
„Stellt euch vor, ihr steht vor einem geheimen Wald. Der Eingang ist von hohen, grünen Bäumen umgeben, und ihre Blätter rauschen im Wind. Ihr könnt den Duft von frischem Gras und wilden Blumen in der Luft riechen. Es ist ein schöner, sonniger Tag, und die warme Sonne kitzelt eure Haut, während ein sanfter Wind durch die Bäume weht. Ihr spürt, wie der Wind über eure Haut streicht… fühlt euch mal, wie der Wind euch kitzelt…“
(Aktiviere sanfte, angenehme Windgeräusche oder nutze einen Ventilator, um ein leichtes Lüften zu erzeugen.)
Erzähler:
„Schaut euch um. Die Blätter an den Bäumen schimmern in allen möglichen Grüntönen. Es fühlt sich fast so an, als ob der Wald euch einlädt, ihn zu entdecken. Die Sonne strahlt durch die Äste und lässt den Boden in warmem Licht erstrahlen. Ihr hört das Zwitschern der Vögel, die in den Baumwipfeln singen.“
(Lasse sanfte Vogelgeräusche abspielen, um die Atmosphäre zu schaffen.)
Szene 2: Der Waldpfad
Erzähler:
„Nun folgt einem kleinen, weichen Pfad, der sich durch den Wald windet. Der Boden unter euren Füßen ist weich und angenehm – fast wie ein Teppich aus Moos. Wenn ihr die Füße bewegt, spürt ihr die weichen, grünen Blätter und das weiche Moos.“
(Lasse Texturen wie Moos, weiche Decken oder Kissen an den Händen der Kinder spürbar werden. Wenn möglich, lege kleine Moosstücke oder Stoffblätter bereit.)
Erzähler:
„Während ihr geht, riecht ihr den erdigen Duft des Waldbodens. Es fühlt sich fast so an, als ob der Wald euch mit jedem Schritt immer mehr in seine magische Welt einlädt.“
(Setze den Duft von frischem Gras oder Wald in den Raum ein.)
Szene 3: Der Wasserfall
Erzähler:
„Plötzlich hört ihr das Rauschen eines Wasserfalls. Der Klang des plätschernden Wassers wird immer lauter, je näher ihr kommt. Ihr erreicht eine kleine Lichtung, auf der sich ein klarer Bach in einen glitzernden Wasserfall stürzt. Das Wasser spritzt fröhlich über die Steine. Ihr könnt das kühle Nass sogar auf eurer Haut spüren, wenn der Wind den feinen Wassernebel heranbringt.“
(Setze leise plätschernde Wassergeräusche ein und lasse eine feine Nebelmaschine arbeiten, um den Wassernebel zu simulieren. Alternativ kann auch ein Wasserspiel verwendet werden.)
Erzähler:
„Vielleicht könnt ihr sogar mit den Händen ins Wasser tauchen und spüren, wie erfrischend es ist. Es fühlt sich kühl und erfrischend an – ganz anders als die warme Sonne vorhin.“
Szene 4: Der Waldgeist
Erzähler:
„Während ihr weitergeht, bemerkt ihr plötzlich eine leise Stimme, die aus den Bäumen zu kommen scheint. Es ist der Waldgeist! Er wohnt tief im Wald und kennt all die geheimen Pfade und magischen Orte. Heute möchte er euch ein kleines Geheimnis verraten…“
(Hier könnte ein sanftes, mystisches Geräusch im Hintergrund hinzugefügt werden, das den Waldgeist symbolisiert – vielleicht eine leise, beruhigende Melodie.)
Erzähler:
„Der Waldgeist lädt euch ein, mit ihm ein kleines Spiel zu spielen. Wenn ihr mit euren Händen über die weichen Blätter streicht, wird er euch zeigen, wie die Bäume sich bewegen. Ihr könnt fühlen, wie die Blätter sanft rascheln und der Waldgeist euch seinen magischen Tanz beibringt.“
(Lasse die Kinder mit den Händen über weiche Stoffblätter streichen oder bringe kleine, weiche Texturen in den Raum, die die Kinder spüren können. Es könnte auch ein Lichtwechsel stattfinden, um den „magischen Tanz“ zu symbolisieren.)
Szene 5: Das Versteck der Waldtiere
Erzähler:
„Der Waldgeist führt euch weiter zu einem geheimen Versteck, wo viele kleine Waldtiere wohnen. Hier könnt ihr die weichen Felle der Tiere fühlen und vielleicht sogar einige von ihnen entdecken. Schaut, da ist ein kleines Kaninchen! Wie fühlt sich sein weiches Fell an? Oder ein flauschiger Fuchs – er springt schnell davon, aber ihr könnt den weichen Schwanz noch kurz berühren.“
(Verteile Plüschtiere oder Stofftiere, die den Kindern als „Waldtiere“ zum Fühlen dienen. Die Kinder können auch mit sanften Berührungen die Tiere entdecken.)
Erzähler:
„Schließlich seht ihr einen wunderschönen Schmetterling, der an einer Blume landet. Seht ihr, wie seine Flügel in allen Farben des Regenbogens glänzen? Vielleicht könnt ihr euch vorstellen, wie der Schmetterling sanft durch die Luft fliegt und die Blumen berührt.“
(Setze weiche, bunte Stoffe oder flimmernde Lichter ein, um den Schmetterling darzustellen. Die Kinder könnten diese „Flügel“ mit den Händen entdecken und ein Gefühl von Leichtigkeit bekommen.)
Szene 6: Der Abschied vom Wald
Erzähler:
„Es ist langsam Zeit, sich von dem magischen Wald zu verabschieden. Der Waldgeist winkt euch zum Abschied und sagt: ‚Kommt bald wieder, der Wald wird immer für euch da sein.‘ Ihr nehmt einen tiefen Atemzug und merkt, wie ruhig und entspannt ihr euch fühlt.“
(Lasse beruhigende Klänge und sanftes Licht auf den Raum wirken, während du den Kindern die Möglichkeit gibst, sich zu entspannen.)
Erzähler:
„Ihr geht den Pfad zurück, begleitet von den letzten Geräuschen des Waldes. Der Wind streicht sanft über eure Haut, und die Vögel verabschieden sich mit einem letzten fröhlichen Zwitschern. Bald erreicht ihr wieder den Eingang des Waldes, und der magische Ort bleibt in euren Herzen. Ihr könnt euch immer wieder daran erinnern, wenn ihr den Wald braucht – er ist immer da.“
Abschluss:
Lasse die Kinder in einer ruhigen Haltung verweilen, um die Eindrücke des Erlebten sacken zu lassen. Du kannst die Geschichte mit einer beruhigenden Musik oder einem leisen Naturgeräusch beenden, während die Kinder sich langsam wieder dem Raum entziehen. Ermutige sie, die „magischen“ Erfahrungen in ihr tägliches Leben zu integrieren, indem sie sich vorstellen, jederzeit in den Wald zurückzukehren.
Diese Sinnesgeschichte nutzt gezielte multisensorische Reize, um die Fantasie der Kinder zu beflügeln, sie in eine entspannte, magische Welt zu entführen und gleichzeitig ihre Sinne auf eine spielerische Weise anzusprechen.
Sinnesgeschichte „Bärenjagd“